What to see and do

An Aird Peninsula

Diese eine Woche auf Skye war so leider auch eher geprägt von Niederschlag. Ausgesprochen vielfältigem Niederschlag, alles zwischen Pladdern und Nieseln, von oben, von der Seite, dauerhaft oder in Schauern. Wir waren trotzdem unterwegs. Seehunde kann man nämlich auch bei Regen finden. Zur Akklimatisierung haben wir uns für den ersten Tag in der näheren Umgebung unserer Unterkunft Wanderwege ausgesucht. Der Weg rund um die An Aird Peninsula ist empfehlenswert für wenig geübte Wanderer. Man darf sich halt nicht von den Hinterlassenschaften der vielen Schafe abschrecken lassen.

Da es an diesem Tag wirklich „wie aus Kübeln“ gegossen hat, waren wir irgendwann so nass, dass wir den Weg quer über die Halbinsel abgekürzt haben. Die Heide stand so tief unter Wasser, dass es mir fast die Wanderschuhe ausgezogen hat. Zum ersten Mal war ich wirklich froh, das viele Geld dafür ausgegeben zu haben. Meine Füße blieben absolut trocken. Und, naja, das „sheep pooh“ fällt ab, wenn die Schuhe wieder getrocknet sind.

Ausflug in die Vergangenheit

Wer keine Lust hat auf weitere Tage im Regen kann sich in den beiden Zentren der Clans McLeod und McDonald über die Geschichte Schottlands und der Insel im allgemeinen und der jeweiligen Clans im besonderen informieren. Von den eigentlichen Ausflugszielen abgesehen lohnt sich alleine schon die Fahrt dorthin. Gelegentlich lässt der Regen ja auch einmal nach, und dann öffnet sich der Blick auf die lila blühende Heide.

Wir sind zunächst auf die Waternish Halbinsel gefahren, um uns Dunvegan anzuschauen. Diese Burg gilt als längste dauerhaft bewohnte. Seit inzwischen 800 Jahren hat der Clan McLeod hier seinen Sitz.

Wenn man von Dunvegan den Rückweg über die A863 nimmt kommt man irgendwann an den Abzweig nach Talisker und zur dortigen Whiskydestillerie, der einzigen auf Skye. Wenn der Wind gut steht muss man hier nur seiner Nase folgen. Den Whisky haben wir nicht von Skye mitgebracht, den kann man ganz gut hier übers Internet bestellen. Soll auch preiswerter sein.

Auf der Halbinsel Sleat in Armadale findet sich das Donaldcenter. Die Burg selbst ist mittlerweile eine Ruine. Die Ausstellung im neuen Gebäude ist hervorragend gestaltet und vermittelt fundiertes Wissen über die schottische Geschichte. Sollte der Regen nachlassen, empfehlen sich rund um die Gebäude die herrlichen Parks. Immer wieder erstaunlich, welche Art Pflanzen so weit nördlich gedeihen.

Trotternish mit Portree

Die beliebteste Wanderroute auf Skye geht wohl zum sogenannten „Old Man of Storr“ hoch, für uns auch im Regen ein Muss.

Ausgangspunkt ist ein Parkplatz an der von Portree Richtung Norden nach Staffin laufenden Straße. Der Weg führt kontinuierlich bergauf, zunächst durch Wald, dann weiter über der Baumgrenze. Wir haben einen Tag mit launischem Wetter erwischt, nach plötzlichen Schauern kommt immer wieder auch einmal die Sonne durch die Wolken. Der Wechsel von Licht und Schatten ist faszinierend schön.

Von unten gesehen wirkt die Steinsäule gar nicht so groß, je näher man kommt, desto beeindruckender wird sie. Da es in diesem Abschnitt immer wieder zu gefährlichen Steinrutschen kommt sollte man besser nicht hinter dem „Old Man“ herum weitergehen.

Wenn man die Straße von Portree aus schon so weit gefahren ist kann man auch gleich ganz um Trotternish herumfahren, die einzige Halbinsel auf Skye, bei der das komplett möglich ist. Wenn man die Strecke an der Küste entlang nimmt, bietet das „Skye Museum of Island Live“ einen interessanten Halt. Eine Abkürzung führt quer über die Halbinsel von Staffin aus nach Uig. Gut mit dem Rechtslenker umgehen muss man schön können, hier gibt es hauptsächlich „single track roads“. Wer mit dem Auto auch noch weiter zu den Äußeren Hebriden möchte, ist in Uig richtig, die Fähren starten von hier aus. Das machen wir dann aber ein anderes Mal!

Die Rundstrecke um Trotternish endet im Ausgangspunkt Portree, dem Hauptort von Skye. Wer auf städtischen Trubel nicht verzichten mag findet hier vielleicht, was er sucht. Das beliebteste Fotomotiv dürfte die Häuserzeile direkt am Hafen mit ihren pastellfarbenen Fronten sein. Im Sonnenschein wirken die Farben schätzungsweise besser. Hoffentlich haben wir nächstes Mal mehr Glück!

Raasay

Wem die Wanderwege auf Skye selber nicht genügen, der kann auch mit der mehrmals täglich von Sconser aus verkehrenden kleinen Fähre nach Raasay übersetzen. Man stellt sich mit dem Auto einfach in die Schlange und rutscht dann bei der nächsten Gelegenheit mit an Bord. Experten planen die viertelstündige Überfahrt morgens ganz früh, die machen nämlich gleich mehrere Touren.

Wir hatten diesen Ausflug für den Donnerstag geplant – was für ein Glück: Der einzige Tag unserer Urlaubswoche mit herrlich blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Unser kleiner Wanderführer bietet mehrere Strecken zur Auswahl; wir sind die ganze Strecke bis zur Nordspitze gefahren und dort den Weg „Calum’s Road, Torran and Fladday“ gewandert.

Der arme Calum hat 10 Jahre lang ganz allein die Straße nach Arnish so ausgebaut, dass auch Autos hinkommen. Als er endlich fertig war, lebte außer ihm niemand mehr in seinem Heimatort. Mittlerweile sind aber wieder Menschen zurückgekehrt in den Norden von Raasay, sowohl Crofter als auch Ferienhausbesitzer.

Der Wanderweg führt am alten Schulhaus vorbei entlang der Küste bis zur vorgelagerten Insel Fladday, zu der man bei Ebbe hinübersteigen kann. Da es hier teilweise ganz schön steil zum Meer hinunter geht sind schwindelfreie Wanderer im Vorteil. Den Rückweg haben wir oben herum über die blühende Heide genommen, mit einem herrlichen Blick auf Skye und den „Old Man of Storr“ hinüber.

Cuillins

Ich bin kein Bergsteiger. Sollte ich tatsächlich mal eines Tages den Wunsch verspüren, auf die Cuillins zu steigen, muss das Wetter besser sein. In dieser einen Woche mit Regen und Nebel – nein danke!

Nichtsdestotrotz: Skye ohne Cuillins geht irgendwie nicht. Es gibt da so einen alten Roman von Mary Stewart, „Frau im Zauberfeuer“, der in den 50ern spielt zur Zeit der Krönung von Elizabeth und mich schon als junges Mädchen fasziniert hat. Er spielt genau in den Cuillins, nahe des Blaven, und ich wollte jetzt unbedingt einmal vor Ort erkunden, ob das alles so stimmt, wie es beschrieben ist. Wenn ich mich recht entsinne setzen die Protagonisten immer mit dem Boot ab Elgol über.

Wir haben die kleine „single track road“ nach Elgol genommen, die am südlichen Ende der Cuillins entlangführt. Einsam – karg – wild. Das sind so die Begriffe, die mir spontan dazu einfallen. Sicher, manchmal kommt einem auch ein Fahrzeug entgegen, meistens Einheimische, die mit der Strecke vertraut sind und entsprechend fahren. Das ist jedes Mal ein Adrenalinschub, wenn Dir genau auf einer Hügelkuppe plötzlich ein Auto in irrem Tempo entgegenrast! Viel Platz zum Ausweichen gibt es nicht, und neben der Straße ist oft nur noch der steile Abhang.

Es war ein anstrengendes Fahren, trotzdem möchte ich die Eindrücke dieses Tages nicht missen.