Catlins

Wie so oft in Neuseeland wechselt das Wetter zügig. Der Himmel heute Morgen ist wolkenlos blau und wir können doch noch einige schöne Punkte in den Catlins anfahren. Am Vormittag machen wir den ortsansässigen Bushwalk, danach geht es wieder mit dem Auto los Richtung Süden. Wir wollen verschiedene Buchten anfahren, u. a. die sogenannten Cathedral Caves. Das geht aber nur bei niedrigstem Stand der Ebbe, erfordert also eine gute Zeitplanung.

Erste Station ist die Cannibal Bay. Ein 8km langer Schotterweg bringt uns durch die Hügel bis fast zum Strand. Aufgrund der Abgelegenheit ist die Bucht menschenleer. Wir hatten gehofft, hier Seelöwen beobachten zu können, leider ist von denen aber auch weit und breit nichts zu finden. Als wir so über die Felsen klettern stehen wir plötzlich doch vor einem jungen Seelöwen. Wir hatten die ganze Gegend genau abgesucht, aber die Tiere sind so gut versteckt zwischen den Felsen! Beide Seiten sind sehr erschrocken, das Tier ergreift sofort die Flucht. 10 Meter weiter ist es schon wieder mutiger geworden und faucht uns an. Wir ziehen uns vorsichtig zurück.

Die Punakaiki Falls empfiehlt unser Reiseführer. Ein 10minütiger Fußweg durch den Wald führt zu den Kaskaden, ein schönes Motiv, die klassische Fototapete. Sehr gut besucht.

Am Eingang zu den Cathedral Caves fahren wir vorbei, das wollen wir auf dem Rückweg machen, exakt zur low tide. Leider kommt es nicht mehr dazu. In der Curio Bay interessieren uns die versteinerten Bäume, auch nur bei Ebbe zu sehen. Was wir nicht wussten: Hier brüten diese Saison Pinguine, Hoihos. Sieben Nester gibt es. Ein Schild am Parkplatz weist darauf hin: „Herzlichen Glückwunsch – Sie können heute Pinguinaktivitäten erleben! Beste Zeit zwischen 8 und 9 Uhr abends.“ Da wollen wir doch längst schon wieder zurück sein – schade.

Man steigt über eine ganze Treppenflucht hinunter auf das felsige Terrain. Kaum macht Gernot das erste Foto steht plötzlich ein Pinguin nur wenige Meter entfernt unter dem Gebüsch am Rand der Klippen. Uns fällt das Kinn runter. Der wackelt in aller Ruhe an uns vorbei zum Meer und geht baden!

Wir entschließen uns, die Caves in die nächste Neuseelandtour einzubauen und lieber noch hier zu bleiben. Gemütlich in der Sonne auf einem Felsen sitzend beobachten wir fast eine Stunde lang verschiedene Pinguine, teilweise ganz nah. Eine Verantwortliche vom Department of Conservation hat den Bereich vor den Nestern abgesperrt, da darf niemand durch. So haben die Vögel die Gelegenheit, ungestört zum Wasser zu gehen. Aus dem Gebüsch hört man die Rufe der Jungen zur Begrüßung, wenn das Elterntier zurückkommt. Ich liebe Pinguine, die sind einfach klasse.

Weil es uns hier so gut gefällt, bleiben wir noch ein bisschen. In der Bucht nebenan ist das Wasser türkisblau, die Wellen rauschen sanft an den Strand. Wir wandern ein bisschen über die Dünen und sehen plötzlich – Delfine! Die ganze Purpoise Bay ist voll von Hector Dolphins. Das ist so irre! Hier hat man die Wildnis direkt vor der Haustür – was wir schon alles für Tiere gesehen haben!

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