Samstag – Anreise

Ein langer Tag. Aufstehen um drei Uhr früh, um viertel vor vier Aufbruch zum Flughafen. Und dann warten. Beim Einchecken, an der Sicherheitskontrolle, am Gate, nach der Landung bei der Passkontrolle, am Mietwagenschalter. Bis man erst mal so richtig allein unterwegs ist sind eine Menge Hürden zu überwinden.

Diesmal fliegen wir mit Singapore Airlines, witzigerweise flugplanmäßig genau der Flieger, mit dem wir seinerzeit aus Neuseeland zurückgekommen sind. Ich liebe den Service! Flugziel Manchester, von dort über die M6 nordwärts Richtung Lake District. Dort haben wir für die erste Woche ein Ferienhaus an der Küste reserviert, in Seascale. Die zweite Woche werden wir in den North York Moors herumstreifen.
Wir haben uns unterschiedlich vorbereitet: Gernot ist fast die gesamte Strecke daheim erst noch mit Google Streetview abgefahren. Ich habe mir wichtige Streckenpunkte und die Route dahin auf mein Smartphone heruntergeladen, damit ich vor Ort die Karten offline zur Verfügung habe. Die Kombination aus beidem hat uns erfolgreich zum Aldi in Carnforth geführt, wir decken uns mit reichlich Vorräten für die kommenden zwei Wochen ein.

Da wir erst ab 15 Uhr in unser Cottage können machen wir irgendwo am Rande des Lake District eine ausgiebige Mittagspause, das Hotel mit Restaurant nennt sich Ruslandpool. Lecker englisches Essen, yummy! Und „free wifi“ wird sofort genutzt für diverse Whatsapp-Konversationen. Wie schnell man sich an so etwas gewöhnen kann!

Dann folgen wir der Hauptroute weiter Richtung Whitehaven, bis uns die Stimme aus dem Smartphone plötzlich abbiegen lässt. Offensichtlich gibt es eine kürzere Alternative, aber was für eine phantastische Strecke! Nach einem kurzen Waldstück über ein cattle grid und schon sind wir mitten drin in den Bergen. Gut, noch nicht komplett eine single track road, aber viel fehlt nicht mehr. Zum Glück ist nicht allzu viel Verkehr, und man kann meistens relativ weit voraus erkennen, ob ein Fahrzeug entgegenkommt. In dem Fall nichts wie rein in den passing place. Nur die Schafe halten sich nicht an die Regeln, die rennen einfach kreuz und quer über die Straße.

Unser Domizil ist Teil mehrerer Reihenhäuser Marke „Victorian Terrace“. Viel Platz, hinten dran ein Wintergarten und vorne raus der Blick aufs Meer. Wir müssen nur über die Straße und sind schon direkt am Strand. Das Wetter entspricht leider der Vorhersage, heftige Schauer.

In einer Regenpause machen wir unsere erste Strandwanderung bei Ebbe, das Wasser hat sich weit zurückgezogen. Nach dem langen Tag mit viel Sitzen tut das richtig gut. Wir können uns dann auch abends nicht mehr lange wachhalten. Um 21 Uhr Ortszeit fallen wir hundemüde ins Bett. Morgen soll das Wetter besser sein…