Sonntag – Robin Hood’s Bay

Wir werden nicht enttäuscht – Sonnenschein. Die Temperatur ist zwar um einige Grad gefallen, aber mir ist das lieber so. Wenn es zu warm ist, macht das Wandern auch keine wahre Freude. Für das Frühstück kratzen wir noch die Lebensmittelreste der ersten Woche zusammen, reicht so. Dann machen wir uns auf in die Sonne.

Hier im Cottage liegen viele Tips für Unternehmungen in der Gegend. Wir folgen einem davon und fahren nach Boggle Hole, um von dort aus über die Klippen nach Robin Hood’s Bay zu laufen. Boggle Hole ist genau genommen nur ein Parkplatz für die Tagesgäste, die in die kleine Schlucht heruntersteigen wollen. Heute ist Sonntag, und bei dem herrlichen Wetter sind eine Menge Leute unterwegs! Unten in der Schlucht kann man sich am Wasser vergnügen oder es sich im Café der dortigen Jugendherberge gut gehen lassen. Oder man setzt, so wie wir, seinen Weg gleich fort und erklimmt die steilen Stufen hinauf zum Klippenpfad. Meine Güte, ist das hoch. Aber ich will das schaffen! Zur Belohnung gibt es dann oben auf dem Pfad „stunning views“ die Küste entlang. Ja, das sind die Fotos, die wir machen wollten! Eigentlich ja schon am St. Bees Head. Am anderen Ende in Robin Hood’s Bay geht es alles wieder genauso nach unten, hohe Stufen, die offenbar alle für Menschen mit sehr langen Beinen gedacht sind.

Der Ort selber ist … nett. Malerische Winkel, steile, schmale Kopfsteinpflastergassen, ein altes Fischerdörfchen halt. Wir nutzen die kurzen Momente, wenn gerade keine Menschen durchs Bild rennen, für das ein oder andere Foto „mit Atmosphäre“. Was diesen Ausflug für uns aber besonders macht: Genial gute Telefonverbindung. Ich kann mich endlich daheim bei meinen Eltern melden und meiner Freundin aus der Ferne schnell zum Geburtstag gratulieren – in Harwood Dale sind wir völlig abgeschnitten. Dann geht es denselben Weg zurück, meine armen Kniee, ich bin wieder sehr dankbar für meine Wanderstöcke. Und ich bin durchaus nicht die einzige, die beim Aufstieg immer mal stehenbleiben muss zum Verschnaufen!

Bevor wir den Heimweg antreten lotst Gernot mich noch per Navi nach Scarborough, klar, zum dortigen Aldi. Einkaufen für die zweite Woche. Wir dachten so: Sonntag Nachmittag, da geht bestimmt niemand einkaufen, da ist es schön leer. Denkste! Hier herrscht ein Andrang wie zuhause an den Tagen mit Supersonderaktionen. Was wollen die alle hier?? Egal, wir kämpfen uns durch. Der Kühlschrank ist wieder voll, die Woche kann kommen.