Otago Peninsula

Auch heute weckt uns die Sonne, es ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Das richtige Wetter für einen schönen, langen Ausflug. Wir wollen auf die Otago Halbinsel, der Albatrosse und Seelöwen wegen. Und wenn wir schon einmal in der Nähe sind, machen wir natürlich auch Station in Dunedin (gälisch für Edinburgh), zum Bummeln. Ist eine richtige Stadt, so mit Zentrum und alten Gebäuden, gemauert, nicht aus Holz, mit repräsentativen Fassaden. Wir lassen uns einfach treiben und suchen uns schon einmal ein Café aus, in dem wir später dinieren können. Cadburys gibt es hier auch, die Tour durch die Schokoladenfabrik wird sofort auf die Liste für den nächsten Neuseelandurlaub gesetzt, jetzt geben wir uns mit dem Fabrikverkauf zufrieden.

Auf der Halbinsel selber gibt es nicht viele Straßen, eine an der Küste entlang, vom Dunedin Harbour aus, die andere geht über die Hügel. Wir nehmen die untere Strecke, kurvig direkt am Wasser entlang. Vom engen Straßenverlauf mal abgesehen ist es aber auch viel zu schön, um schnell hier durchzurasen. Ich bin froh, dass kein Drängler hinter mir ist, und fahre ganz gemütlich. Den Abstecher zum Larnach Castle, dem einzigen Schloss Neuseelands, sparen wir uns. Die hatten auf meine Anfrage nach einer Unterkunftsmöglichkeit nicht mal geantwortet, da wollen wir nicht hin. Wir halten erst ganz am Ende der Straße, an der Spitze der Halbinsel, und haben damit auch unser Ziel erreicht, die Albatroskolonie.

Das Royal Albatros Center kümmert sich um die leider sehr stark von der Fischerei bedrohten Vögel. Wir wollen gar nicht die Führung mitmachen, schauen uns nur so ein bisschen um. Und stehen lange auf den Hügeln, um die Vögel zu beobachten. Vor allem gibt es hier Möwen (zwei verschiedene Arten, die Red Bill Seagull kann man jetzt mit ihren Küken beobachten) und Kormorane, was für ein Geschrei! Die Möwen flattern einzeln gegen den Wind, die Kormorane fliegen immer wieder in V-Formation an uns vorbei. Und dann sehen wir ihn auf einmal, unseren ersten Albatros. Sofort zu erkennen – sind die riesig! Die brauchen auch nicht mit den Flügeln zu schlagen, die lassen sich einfach tragen vom Wind. Fotografieren ist schwierig, wir haben zahlreiche Bilder von blauem Himmel ohne alles.

Solange die Vögel noch brüten sitzen sie ständig auf dem Nest und man sieht kaum welche am Himmel. Wir haben Glück: Die Küken sind schon geschlüpft und die Eltern ständig unterwegs auf Futtersuche. Mit leuchtenden Augen erfreuen wir uns an diesem herrlichen Bild.

Auf dem Weg zurück nehmen wir auf halber Strecke den Weg zum Allans Beach. Ein kurzer Fußweg führt zum Strand, wo man meistens Seelöwen sehen kann. Ein Ende der Bucht wird durch Felsen geschützt, dorthin gehen wir. Erst sehen wir wirklich nur Felsen, dann merken wir, wie sich einige davon bewegen – da sind tatsächlich Seelöwen! Wir gehen nicht näher hin, immer wieder liest man die Bitte, die Tiere in Ruhe zu lassen, auch zur eigenen Sicherheit. Mit dem Zoom kann man ja auch schöne Fotos zu machen. Leider kommen kurz nach uns eine ganze Reihe weiterer Strandgänger mit demselben Ziel, und die haben die Hinweistafeln offenbar nicht gelesen. Das wird uns zu unruhig, wir ziehen uns lieber zurück. Außerdem ist Flut, das Wasser kommt immer näher an die Felsen. Da muss man schon den genauen Moment abwarten, um noch schnell zwischen zwei Wellen an der Engstelle vorbeizukommen!

Langsam geht uns das Benzin aus, aber irgendwie finden wir auf dem Weg durch die Stadt keine Tankstelle. Ausgerechnet dann Kilometer weiter, schon nach dem Dunedin Flughafen irgendwo mitten in der Einsamkeit ist eine kleine, freie Tankstelle. Man weiß nie, wozu es gut ist: Hier wird noch bedient und die Dame bemerkt natürlich sofort unser Tankdeckelmalheur. Sie hat im Sortiment einen, der passt!

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