Durch die Südalpen

Wir haben uns geirrt in der Annahme, die Fahrtstrecke von Cooper’s Beach nach Rotorua sei unsere längste Etappe. Heute dauert es noch länger. Doch, die Berge hier sind reichlich hoch, und auf den Passstraßen kann man einfach nicht schnell fahren. Wir sind insgesamt 10 Stunden unterwegs, auf die komplette Länge der Tour scheint die Sonne. Dabei hat Gernot mich vorgewarnt: An der Westküste regnet es dauernd!

Für unsere nächste Neuseelandreise entdecken wir einige schöne Ecken, an denen wir verweilen möchten. Als Beispiel sei hier nur die Schlucht den Buller River entlang genannt. Es fällt uns schwer, weiterzufahren, aber wenn man sowieso schon seit Stunden unterwegs ist und noch so viel Strecke vor sich hat! Wir wechseln uns beim Fahren immer wieder ab, damit jeder mal die Aussicht genießen kann. Pause machen wir an den Pancakerocks, darum hatte ich gebeten. Das Meer hat fantastische Skulpturen aus den Klippen geformt; seit Gernots letztem Besuch hier wurde das Gelände neu gestaltet mit einem 20-minütigen Rundweg, der herrliche Ausblicke aus verschiedenen Perspektiven bietet.

Gegen 20 Uhr erreichen wir endlich Okarito, etwa 13 km abseits des Highways an einer großen Lagune gelegen. Wir wussten vorher, dass es diese ganze Strecke entlang nicht viel Infrastruktur gibt und füllen in Greymouth noch einmal unsere Vorräte auf und tanken in Hokitika ein letztes Mal voll – für alle Fälle! Unser „Kiwi Cottage“ ist einfach, aber zweckmäßig eingerichtet. Nur was uns auch hier fehlt ist Küchenpapier. Seit dem ersten Tage schleppen wir jetzt einen Viererpack WC-Papier völlig umsonst mit, wir hätten in Küchenkrepp investieren sollen. Die „Zewa-wisch-und-weg-Kultur“ scheint noch nicht bis Neuseeland gedrungen zu sein.

Wir waren schon auf Sandflies und Mücken eingestellt, ich habe mir extra in Takaka noch ein neuseeländisches Insektenschutzmittel gekauft. Aber in diesen Mengen! Trotz geschlossener Fenster und Türen füllt sich das Haus zusehends mit den Moskitos, wir versuchen, mit dem Staubsauger dagegenzuhalten. Zuletzt schlafe ich in meinen Kleidern, sämtliche Fitzelchen Haut, die nicht bedeckt sind, sprühe ich mit dem Insektenspray ein.

Am nächsten Tag erfahren wir, dass die Mücken ausgerechnet jetzt geschlüpft sind und leider durch den Kamin ins Haus kommen. Unsere Vermieter versprechen, den Abzug abzudecken, damit das nicht mehr passieren kann. Na, hoffentlich hilft’s!

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