In einer der Infobroschüren, die hier im Cottage verteilt sind, finde ich die Anzeige einer Schokoladenfabrik – der gelungene Ausflug für den Schokoholiker unter uns. Ist auch für heute Mittag ideal, der Regen hält sich etwas hartnäckiger als an den vergangenen Tagen. Außer uns ist niemand zur Führung gekommen, wir dürfen überall selber mit Hand anlegen.
Gernot darf sich beim Pralinenmachen üben – macht bestimmt auch nicht jeder Tourist in Wales. Nein, ganz im Ernst: Es ist ein sehr informativer Zeitvertreib, und die bei Wickedly Welsh produzierte Schokolade schmeckt wirklich gut, alles in Handarbeit gemacht. Selbstverständlich haben wir uns für die nächsten Tage mit einem entsprechenden Schokovorrat eingedeckt.
Als wir die Schokoladenfabrik verlassen, hat sich die Sonne endlich durchgesetzt. Klar, hier sind immer auch Wolken, und manchmal kommt auch ein mehr oder weniger heftiger Schauer runter, aber so ist das eben an der Küste. Wir haben immer die Regenjacken dabei.
Wir schlagen uns mit dem Auto bis nach Abercastle nordwestlich von Mathry durch. Von hier aus kann man den Pembrokeshire Coast Path in beide Richtungen prima wandern, ein wundervoller Abschnitt der walisischen Küste. Wir machen uns auf in südliche Richtung. An einigen Stellen führt selbst mir der Pfad zu dicht an der Steilküste entlang.
Gernot hält sich trotz seiner Höhenangst klasse, er macht viele tolle Fotos. Einen für uns neuen Vogel kann er im Bild festhalten; später finden wir im Internet heraus, dass es sich um ein Schwarzkehlchen handelt. Dieser Vogel macht ein so typisches Geräusch – am nächsten Tag auf der Wanderung fällt uns das sofort wieder auf.
Leider machen mir meine Zahnschmerzen wieder heftig zu schaffen, so dass wir schon nach einer Dreiviertelstunde umkehren müssen. Wir sind gerade im Cottage angekommen setzt erneut Regen ein. Unsere Entscheidung war also nicht sooo schlecht.
Wir haben nach Wales wieder unsere bewährte Straßenkarte von GB mitgebracht. Zum Glück. Die Orte sind gar nicht schlecht ausgeschildert, aber meistens steht jetzt immer erst der walisische Name auf dem Wegweiser, so schnell können wir gar nicht entziffern, wo es langgeht. Und da die meisten, besonders die kleineren Straßen zwischen hohen Hecken verlaufen kann man auch nicht sehen, wo man ist.