Durch’s Vulkangebiet

On the road again, wir verlassen die vulkanischen Gegenden und ziehen weiter Richtung Süden. Google maps gibt uns für die Strecke etwas über 5 Stunden an, mit Pausen sind wir knapp 6,5 Stunden unterwegs. Wir haben uns für die Strecke am Tongariro-Nationalpark entlang entschieden.

Ich weiß nicht, durch wie viele verschiedene Landschaften wir heute gefahren sind. Hinter jeder Ecke kann es wieder ganz anders aussehen. Von Rotorua aus fahren wir Richtung Taupo durch ein Meer von gelb blühendem Ginster, die Straße ist sehr kurvig und geht ständig hoch und runter. Bei Taupo reißt an einigen Stellen die Erde auf, und zwischen den Ginsterbüschen steigt aus den zickzack verlaufenden Rissen Dampf auf.

Neue Szenerie: Die Straße führt am riesigen Lake Taupo entlang, ist streckenweise mit Mühe und Not in die Felsen geschlagen worden. Es hagelt Steinschlag, zum Glück nicht auf uns. Südlich vom See beginnt das vulkanische Naturreservat. Wir fahren mit den Vulkanen zu unserer Rechten, die Gipfel sind in Wolken gehüllt. Die Route nennt sich „Desert Road“. Zunächst geht es in Serpentinen weit hinab, dann wieder nach oben, man sieht rechts und links nur Busch, alles grün. Dann über eine letzte Kuppe hinüber und auf einmal ist man mitten in der Steppe. Die Hochebene ist baumfrei, der Blick schweift über endlos scheinende Felder mit Präriegras. Vom letzten Ascheschleudern des Tongariro ist nichts zu sehen, ich hatte mir das nach den Presseberichten anders vorgestellt.

Leider verfolgt uns ein Regengebiet, nach jeder Pause hat uns der Niederschlag wieder eingeholt. Wir fahren an Steilklippen vorbei, die jeder Küste Ehre gemacht hätten, durch hügeliges Farmland, dann wieder durch ein weites Gelände mit großzügigen Weideflächen. Irgendwann geht es wieder steil bergauf, dann sind wir plötzlich in einer engen Schlucht – die Straße wurde über dem Fluss an die Felsen geklebt, gegenüber verläuft eine Bahntrasse durch Tunnels.

Je weiter südlich wir kommen, desto bewohnter wird die Umgebung. Masterton ist eine richtig große Stadt, unsere Lodge eine gute Wahl für die nächsten beiden Nächte. Nach der langen Fahrt haben wir keine große Energie mehr, noch lange ein Restaurant zu suchen und entscheiden uns daher der Einfachheit halber für das zur Lodge gehörige Lokal. Einen Tisch zu bekommen ist gar nicht so einfach, momentan finden die ganzen geschäftlichen Weihnachtsfeiern statt. Einen Tisch am Rande können wir gerade noch ergattern und haben, abgesehen vom wirklich feinen neuseeländischen Essen, ein Erlebnis der besonderen Art. Die Gäste einer Weihnachtsfeier treffen nach und nach ein und setzen sich alle Nikolausmützen auf. So sitzen sie dann den ganzen Abend am Tisch, und das bei den Temperaturen – crazy!

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