Was mich am meisten neben den historischen Aspekten am Urlaubsland Großbritannien begeistert ist die Landschaft. So haben wir auch in diesem Urlaub unsere Ausflüge oft zu ausgedehnten Wanderungen genutzt. Leider ist immer noch die Ansicht verbreitet, in Großbritannien wäre es vorwiegend regnerisch und neblig. Bisher sind wir immer braungebrannt aus GB zurückgekommen, so dass schon angezweifelt wurde, wir wären überhaupt dort gewesen. Wieder einmal ganz phantastisches Wetter hatten wir bei unserem Abstecher an die „Jurassic Coast“.
Der „South West Coast Path“ beginnt auf der Halbinsel Purbeck und führt in westlicher Richtung um Cornwall herum. Wir haben unser Auto in West Lulworth stehen gelassen und sind von der „Lulworth Cove“ genannten Bucht bis zur „Durdle Door“ gewandert, einer natürlichen Felsbrücke aus Kalkstein. Der Wanderweg ist gut ausgebaut, ich hätte noch ewig weiterlaufen können. Da unser Mietwagen aber in West Lulworth stand, mussten wir dieselbe Strecke zurücklaufen. Ein Abstecher nach Swanage bildete dann den Abschluss dieses Tages. Die Strecke führt durch militärisches Gelände; „Sudden gunfire“ beschriftete Verkehrsschilder geben dem Ganzen den gewissen Kick.
Völlig ungefährdet durch militärische Aktivitäten sind die Strecken durch den New Forest, der eigentliche Grund für unseren Aufenthalt in Hampshire. Wie der Name schon sagt: Einst war die Landschaft dicht bewaldet. Bereits zur Stein- und Bronzezeit hat man begonnen, die Bäume zu roden, um das Gebiet landwirtschaftlich nutzen zu können. Im späteren Verlauf der Geschichte wurde der New Forest zu einem wichtigen Holzlieferanten für die Royal Navy. Man hat zwar versucht, die abgeholzten Gebiete wieder aufzuforsten, aufgrund der schlechten Bodenqualität haben sich aber große Flächen in Heide verwandelt. Seit 2005 hat der New Forest den Status eines Nationalparks.
Wer mit dem Auto durchfährt, muss aufpassen. Der New Forest ist berühmt für seine wilden Pferde. Hinter jeder Kurve können Tiere auf der Straße stehen, also bitte langsam fahren! Natürlich gibt es auch unzählige Wanderwege. Wanderführer bekommt man am besten in den Informationszentren, z. B. in Lyndhurst. Der Vorteil beim Erkunden des Geländes per pedes: Die wenigsten Touristen scheinen auf ihr Fahrzeug verzichten zu wollen. Gelegentlich trifft man Vogelbeobachter oder andere Naturfreunde, meistens waren wir aber allein unterwegs.